biegen statt brechen
als erstes entstehen gebogene Arbeitsproben aus Metall,
die im Schraubstock gebogen werden und als Modellabschnitte verwendet werden
bei der Sichtung der Modellfotos entsteht die Idee
Computercollagen von möglichen Ideenansätzen zu erstellen
die Computercollagen sind ein sinnvoller Zwischenschritt
und haben in Ihrer Wirkung einen skulpturalen Charakter
” FORMWANDLUNG ”
erste Skizzen bzw. Skribble entstehen
auf Grundlage der Modellabschnitte
trotz der Modelle ist eine Skizzierung
des Verstandenen sehr hilfreich
die Biege bzw. Stauchstellen zeigen Ähnlichkeiten von Arm und Kniebeugungen
die entstehenden Formen weisen also eine figurativen Charakter auf
aufgrund der Covid -19 Pandemie kommt nur vorhandenes Material als Studienmodell in Frage,
ich entscheide mich für Marmor ( blue Belgium)
für Material und zu den sich ergebenen Formen, muss eine Anzahl von neuen Werkzeugen angeschafft werden
(Langhalsschleifer, Trennschleifer, Marmor Trennscheiben und verschiedenste galvanische Fräser)
die erste Studie in Stein entsteht ohne vorheriges Konzept,
sie ergibt sich aus den Abmessungen bzw. der Form des gewählten Materials
ich achte darauf viele Biegungen in der Studie zu zeigen und bzw. auszuarbeiten
jede nachfolgende Beugung ändert die Richtung des Materials in eine völlig neue Richtung
bei 90° und weniger starken Beugungen ist die innen liegende Knautschzone eine geöffnete Form
über 90° berührt sich das Material und verschließt die geöffnete Form, das Material kommt zusammen
Erkenntnis – mit weniger Biegungen wird die Idee der Diversität der vertauschten Materialeigenschaften gerechter
zu viele Biegungen erzeugt ein zu starkes figuratives Eigenleben der Skulptur bzw. eine ungewollte figürliche Dynamik
die abschließende Oberflächenbearbeitung lasse ich für mich noch offen
für diese Arbeitstudie entsteht eine grobe Vorsitze der Grundidee auf dem Stein
in den ersten Arbeitsschritte verwerfe ich die Vorskizze, daß Grundkonzept bleibt jedoch unverändert
ich lasse mich mehr von meiner Intuition leiten und übertreibe die Beuge und Stauchformen
während der Ausarbeitung achte ich weniger auf meine vorhandenen Modelle oder Zeichnungen
ich stelle fest, dass durch die wenigen Biegungen, beziehungsweise durch die ruhigere Form
die Hervorhebung von Kanten durch eine Politur der Form zugute kommt
durch lange Gerade, beziehungsweise eine lange gerade Formen Führung vor einer Biegung,
wird die Kraft viel stärker veranschaulicht
hier bin ich mit der Endbearbeitung zufrieden und schließe diese Arbeit damit komplett ab
die Entscheidung die Oberflächenbearbeitung der erste Arbeitsstudie zu überdenken war richtig!
ich nutze eine Fotographie des ausgesuchten Steines um eine Entwurfsideen zu skizzieren
es entstehen 4 Entwürfe, von denen ich mich für eine nicht zu überladene Form entscheide
die Formfindung geht mir gut von der Hand und ich gebe jeder Geraden eine leicht Richtungsänderung
damit die Gesamtskulptur und die Biegungen nicht zu gleichmäßig konstruiert wirken
wie schon bei meiner Zweiten Arbeit lasse mich mehr von meine Intuition leiten und übertreibe
die Beuge und Stauchformen noch extremer, da das Material eine starke Maserung hat
ich bin gespannt ob diese am Ende gegen die Form arbeitet
nachdem ich die Form ausformuliert habe, befasse ich mich mit der Oberflächenbearbeitung
ich entscheide mich für eine groben Schliff um eine ebene doch nicht zu kontrastreiche Oberfläche zu bekommen
egal wie ich die Oberfläche gestalte, die Struktur und Farbigkeit zerstört die Dynamik der Beugungen
ich beende die Arbeiten an der Skulptur und werde das Problem mit der Maserung
zu einem späteren Zeitpunkt erneut angehen
in der Formenkomposition hat diese Skulptur den größten figürlichen Charakter – spannend
mittlerweile habe ich am Computer mehre interessante Collagen von Entwürfen erstellt
eine sehr einfach gehaltenen Entwurf nehme ich als Grundlage die 4 und letzet Studie
nach einigen Überlegungen und Skizzen auf dem Stein habe ich mich entschieden und lege los
da bei dieser letzten Arbeitsprobe nur eine gestauchte bzw. gebogene Form entsteht werde ich diese übertreiben
ich möchte mich bewußt von dem lösen was möglich wäre und etwas Neues, vielleicht nicht nachvollziehbares zu gestalten.
es ist eine Gratwanderung zwischen Übertreibung aber auch Untertreibung der Form, ein spannender Arbeitsprozess beginnt!
kurz vor Ende der Form, nehme ich mir eine Auszeit um Abstand zu gewinnen und einige Formen besser zu verstehen
PAUSE
der heutige Künstler bzw. Bildhauer muss auch digital arbeiten können
obwohl dies gegen das Verständnis und die haptische Ausrichtung des Künstlers ist
in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Fotoprogrammen
anstehen diese Computercollagen von mehreren spannenden Skulpturen
auch hier versuche ich meinen Duktus der Formensprache treu zu bleiben
diese virtuellen „Skulpturen“ werden zum Ideenpool der kommenden Arbeiten
derzeit befinde ich mich in der Endphase von “ biegen statt brechen“
drei Arbeiten müssen noch zum Abschluss gebracht werden
und die professionelle Fotographie der Studien ist auch noch geplant
also, bin bei der Arbeit